Eine Bar im Tourbus…

Man muss so eine Tour erst mal ’sacken‘ lassen. Die Unmengen von Jackie-Cola, dummen Sprüchen, wunderbaren Erlebnissen, dem Wiedersehen von lieben Freunden … das alles muss ja erst mal verarbeitet werden!

Auf dem Tourplan stand der Saisonauftakt in Pullman-City Harz. Der Moohsiker-Transporter war zwar schon in der Werkstatt durchgecheckt worden aber unser Maik beharrte darauf, dass ich meinen T5 am Vorabend doch bitte in Solingen lassen möge, weil er etwas einbauen wolle. Nach der eindringlichen Warnung, bloß nichts anzubohren, nahm ich dann ein Austauschfahrzeug und staunte am nächsten Tag nicht schlecht: Maik und Uwe hatten an die erste Sitzreihe eine komfortable Bar mit Ausschnitten für Gläser, Flaschen und den obligatorischen Eiskühler gehängt… nobel, nobel! Die Fahrt verlief dementsprechend äußerst gesellig und für mich als Fahrer positiv unspektakulär weil ohne Stau. Spätestens ab Nordhausen schauten wir aber kritisch auf die Schneemengen am Straßenrand – immerhin war für den Harz noch minus 15 Grad angekündigt und es hatte immer wieder geschneit. Aber die Straßen waren frei und wir kamen gegen 22 Uhr wohlbehalten in Pullman an. Unsere allerliebste Bandbookerin Maren hatte uns freundlicherweise zwei Bandzimmer überlassen und wir enterten danach den Saloon, wo James Dee bereits spielte und unsere Ankunft über das Mikrofon verkündete – sehr nett! Allen Unkenrufen zum Trotz (Chef Wolfgang sprach von 50 Reservierungsabsagen wegen des Winterwetters) war der Saloon gut gefüllt. Von dem Rest des Abends sind nur noch lückenhafte Erinnerungen geblieben – aber wir hatten noch jede Menge Spaß.

Der Frühschoppen am nächsten Morgen zog sich bis zum Nachmittag, bis wir endlich für den Auftritt aufbauen konnten. Leider zog sich der Soundcheck (wieder mal) endlos hin, weil die betagte Tontechnik mit kleinen Macken zu kämpfen hatte. So blieb nur wenig Zeit zum schlafen; um 20:30 Uhr hob sich schließlich der Vorhang. Wir hatten ein tolles Publikum – Viele Fans waren extra wegen uns angereist und hatten sich auch nicht von schneeverwehten Straßen abschrecken lassen. Die Tanzfläche war bereits nach dem zweiten Stück voll belegt und wir selbst geizten selbstverständlich nicht mit lockeren Sprüchen. Erst nach 1 Uhr und vier Zugaben ließen uns die Fans (widerwillig) von der Bühne. Wer uns kennt, weiß, dass wir so eine Nacht gerne mit Freunden im Yukon-Saloon ausklingen lassen… und wir machten selbstverständlich auch jetzt keine Ausnahme.

Schön war’s und wie immer gilt: wer Fotos von uns geschossen hat und diese teilen möchte, darf sie uns gerne zukommen lassen – unser Fotoalbum hat in diesem Jahr noch kein Futter bekommen…